Möglichkeiten der inklusiven Varianten im Schul- und Berufsleben zeigten jetzt Prof. Jutta Schöler und Dr. Inge Krämer-Kilic in der Ottfried-Preußler-Schule in der Südstadt Hannovers auf. Die beiden Erziehungswissenschaftlerinnen setzen sich seit Jahrzehnten für eine gleichberechtigte Teilhabe für Kinder und junge Erwachsene in der Schulwelt und auf dem ersten Arbeitsmarkt ein.
Am Vormittag startete Prof. Jutta Schöler mit der Ausführung von Perspektiven beim gemeinsamen Lernen von Mädchen und Jungen mit und ohne Beeinträchtigung. Sie beschrieb, welches Potenzial im inklusiven Unterricht steckt und wie sich die Wege dorthin realisieren lassen. Gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung und dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung initiierte die Wissenschaftlerin unter anderem den „Jakob-Muth-Preis“ für inklusive Schulen.
Nachmittags referierte Dr. Inge Krämer-Kilic über ein Konzept der Berufsorientierung. Sie ist Sonderpädagogin und Mitbegründerin der AVM Berufsorientierung, einem zertifizierten und inklusiven Bildungsträger in Hannover. In ihrem Vortrag gab sie Einblick darüber, wie das Recht von Jugendlichen auf gleichberechtigte Bildung und Teilhabe im Prozess der Berufsfindung gestaltet werden kann. Außerdem hatte sie Tipps parat, worauf Erziehungsberechtigte achten sollten, die für Ihre Kinder eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt anstreben. Familie Feickert aus Goslar berichtete über den Weg ihrer heute 30-jährigen Tochter auf den ersten Arbeitsmarkt. Ein Weg, der mit vielen Hürden verbunden war. Ihre Erzählungen machten aber auch Mut, eigene Ideen und Vorstellungen durchzusetzen.
Nach den Vorträgen schlossen sich lebhafte Diskussionen an. Die Schilderungen der einzelnen aus dem jeweiligen Erfahrungsschatz bereicherten die Runde und machten deutlich: dass noch viel politische Arbeit in Sachen Inklusion in Schule und Beruf zu leisten ist.